Es ist besser Nichts zu tun, als mit viel Mühe nichts zu schaffen

hat Laotse gesagt.

Und da ist sie wieder, die Zeit der guten Vorsätze und die Nacht des Abschließens des Alten.

Der erste Morgen des neuen Jahres fühlt sich oft gar nicht nach einem neuen Anfang an, sondern bringt das Kopfweh des alten Jahres mit und die guten Vorsätze sind, der vielen Mühe und des Ärgerns darüber, dass man es wieder nicht schafft, meist schnell wieder über Bord geworfen.

 

Warum werden so wenige dieser Vorsätze tatsächlich in die Tat umgesetzt?

Gute Vorsätze entstehen daraus, dass man sich für die Zukunft von sich selbst Etwas wünscht, das bis jetzt, in der Vergangenheit, so nicht war. Wir nehmen den Istwert der Vergangenheit, vergleichen uns mit dem Sollwert der Zukunft und kommen zu dem Schluss: „Nächstes Jahr soll alles anders werden!“ Nicht mehr rauchen, weniger oder mehr arbeiten, abnehmen, sich von alten Gewohnheiten trennen … – kurz – ein Wunsch nach Erneuerung und dem Zurücklassen des alten ICHs.

 

Vorsätze auf diese Art einzuhalten ist sehr mühsam. Zum einen bringt langes Bemühen oft die Erkenntnis, dass es sich auch mit den Lastern ganz angenehm lebt und dass sich einfach gar nichts ändern muss. Zum anderen hat man zwar gemerkt, dass es so nicht mehr weiter gehen soll, hat Pläne für die Zukunft geschmiedet, hat sich jedoch nicht die Zeit im Hier und Jetzt genommen zu hinterfragen, wie diese „Laster“ entstanden sind. Es kann auch sein, dass die Gründe für deren Eliminierung nicht die eigenen sind, sondern welche, die von außen suggeriert werden und durch einen Vergleich mit anderen Menschen entstehen. In diesem Fall wäre der gute Vorsatz nur ein unüberlegtes Lippenbekenntnis.

 

Nimm dir also Hier und Jetzt noch Zeit, dich zu fragen, wo die Gewohnheit, die du als Laster empfindest, ihren Anfang nahm. Laster sind nicht von vorne herein negativ. Zu irgendeinem Zeitpunkt in deiner Vergangenheit hat dir diese Gewohnheit Sicherheit gegeben. Sie war auf irgendeine Weise mal wichtig und gut und hat jetzt nur einfach ausgedient. Frage dich, ob du dein Laster wirklich schon loslassen willst und warum. Was hat sich geändert, dass du dein Laster nicht mehr brauchst? Finde ein Symbol für den Grund, warum dein Laster jetzt ausgedient hat.  Es wird dir dabei helfen, dich zukünftig zu erinnern warum du jetzt fähig bist, diese Gewohnheit loszulassen. Versuche als Hilfe und Erinnerung einen visuellen Anker zu setzten.

 

Wenn dir die Arbeit, dich im Hier und Jetzt mit deinem Laster noch mal gezielt auseinanderzusetzen zu viel Aufwand ist, dann wird das auch im neuen Jahr so sein. In diesem Fall ist dir dein Laster vielleicht doch nicht so unangenehm, wie du dachtest und du ersparst dir im neuen Jahr die Mühe, dir etwas abzugewöhnen, dass du vielleicht noch brauchst. So kannst du dir die Energie dafür sparen oder leichter umsetzten was du dir vorgenommen hast.

 

Wir wünschen dir einen feuchtfröhlichen Rutsch ins alte, neue Leben und viel Glück bei der Umsetzung deiner Wünsche!

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